Mir ging diese wilde Jagd nicht mehr aus dem Kopf und das Schaf hat aus irgendeinem Grund für immer einen Platz in meinem Herzen gefunden. Die Geschichte und Charaktere reichen noch nicht an seine späteren Romane heran, aber dieses frühe Werk hat seine ganz eigenen Stärken. Wilde Schafsjagd ist Murakamis erster Roman und dieser ungeschliffene Diamant fühlt sich auch so an. Er geht also auf die Suche nach dem Schaf mit dem merkwürdigen roten Stern auf dem Schafsfell, begleitet von seiner neuen Freundin mit den magischen Ohren.Īlles scheint merkwürdig und mysteriös und genau deshalb möchte man unbedingt wissen, wie es weiter geht, was Murakami uns noch alles auftischt, was das alles eigentlich soll und ob unser Erzähler irgendwann nicht doch einfach die Lust verliert.

Aber dennoch ist sein Interesse geweckt (und eigentlich hat er eh nichts besseres zu tun).

Das Bild erregt daraufhin die Aufmerksamkeit von einigen dubiosen Herrschaften, die unseren Erzähler nun ein 'Angebot' machen: Finde die Landschaft und das darauf gezeigte Schaf oder verliere alles! Nur doof, dass unserem Erzähler nichts wichtig ist und sie ihm damit keine Angst machen können. Dies veröffentlicht er im Rahmen seiner Arbeit in einer Zeitschrift. Alles Punkte, die für mich ausgezeichnete Literatur ausmachen und mich immer wieder nach seinen Büchern greifen lassen.Īber nun zur Geschichte: Wir befinden uns in Tokio und folgen dem namenlosen Ich-Erzähler, der eines Tages von seinem Freund 'Ratte' ein Foto einer Landschaft mit Schafen zugeschickt bekommt. Und seine Geschichten, die häufig im magischen Realismus angesiedelt sind, ziehen mich in ihren Bann und lassen mich alles andere ausblenden. Seine Sprache und die Metaphern fesseln mich mit dem ersten Satz.

Seine Charaktere, alle zumeist Außenseiter:innen und Einzelgänger:innen, sprechen mich irgendwie immer an. Aus dem Japanischen von Annelie Ortmanns, Dumont.Įin namenloser Erzähler, halt- und ziellos.Įin Schaf, das irgendwie besonders zu sein scheint.

Abbandonare un gatto by Haruki Murakami